"PS: Ich mag dich" von Kasie West [Rezension]

"Am nächsten Tag war ich wieder genauso aufgeregt, als ich seine Antwort unter dem Tisch hervorzog."*

Inhalt

Im Chemieunterricht kritzelt Lily eine Zeile aus ihrem Lieblingslied auf den Tisch – und erlebt eine Überraschung: Am nächsten Tag hat jemand geantwortet, der den Song auch kennt! Schnell entwickelt sich zwischen ihr und dem namenlosen Schreiber eine Brieffreundschaft. Sie tauschen Musiktipps und lustige Geschichten aus, aber auch geheime Wünsche und Sorgen. Mit jedem Zettel verliert Lily ihr Herz ein bisschen mehr an den Unbekannten. Doch als sie herausfindet, wer ihr da schreibt, wird alles plötzlich ziemlich turbulent.

Meine Meinung

In dem Buch geht es um Lily, die sich für ihr Leben gern mit Musik beschäftigt. Ihr Traum ist es bei dem Songschreibwettbewerb mitzumachen und zu gewinnen, aber wenn es doch nur so einfach wäre einen Song zu schreiben. Die besten Ideen kommen ihr normalerweise im Chemieunterricht, aber ihr Lehrer erfährt, dass sie lieber in ihrem Notizbuch herum kritzelt anstatt mit zu schreiben. Daher muss sie ihm nach jeder Stunde ihren Aufschrieb vorlegen. Deshalb kommt es dazu, dass sie eines Tages ihr Lieblingslied auf den Tisch kritzelt, denn ihre Chemie Notizen kommen nicht mehr in Frage. In der nächsten Chemie Stunde ist sie überrascht, denn jemand hat ihr geantwortet. Lily ist überrascht, denn sonst kennt nie jemand das Lied, geschweige denn die Band. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine kleine Brieffreundschaft - die zwei verstecken ihre Briefe immer unter dem Tisch für den anderen. Sie tauschen sich über alles aus: Musik, ihr Leben, Wünsche, Sorgen, einfach alles und so kommt es, dass Lily sich in den Unbekannten verliebt. Anfangs will sie nicht wissen wer der Unbekannte ist, doch irgendwann setzt sie alles dran den Unbekannten aus zu machen. Denn da gibt es jemanden, den sie sehr mag und sie wünscht sich, dass diese Person ihr geheimer Brieffreund ist. Aber als sie es endlich heraus findet, kommt alles anders als gedacht...

Eine süße und lockere Liebesgeschichte, die definitiv perfekt für zwischendurch ist, aber von der ich leider etwas enttäuscht war. Denn sobald die Charaktere vorgestellt wurden, hatte ich bereits eine Vermutung wer der geheime Brieffreund sein würde und als sich diese Vermutung bestätigt hat, war ich ehrlich gesagt enttäuscht. Denn dadurch war der komplette Überraschungseffekt verpufft. Aber die Nachricht, die das Buch vermittelt hat war in meinen Augen eine echt schöne. Und zwar basiert das ganze auf dem Grundgedanken, dass man jemanden nicht in eine Schublade schieben sollte, wenn man ihn noch nicht richtig kennt. 
Aber nun wieder zu der Handlung. Es war einfach super süß wie Lily diese Brieffreundschaft mit dem Unbekannten geführt hat und es hat mich tatsächlich zum Schmunzeln gebracht. Mein Fangirl-Herz hat höher geschlagen, weil es einfach verdammt romantisch ist einen geheimen Brieffreund zu haben. (Ja, da spricht wieder die hoffnungsvolle Romantikerin aus mir, die ihre Book-Boyfriends am Liebsten im echten Leben hätte.) Irgendwie war es auch etwas schönes, dass der Fokus nicht nur auf der Liebesgeschichte lag, sondern auch auf den alltäglichen Problemen, mit denen die Protagonisten zu kämpfen hatten. Man hat einen Einblick in die Familien beider Protagonisten (also Lily und der anonyme Typ) bekommen und es war schön, dass die Familien nicht perfekt waren. Denn man hat es ja des Öfteren so, dass die Familie des einen Protagonisten perfekt wirkt und es dem Leser dann dadurch echt komisch vorkommt. Aber dem war hier nicht so. Jedoch muss ich kritisieren, dass es einige Stellen gab, die einfach unnötig war und das Buch in die Länge gezogen haben. Es sind 368 Seiten, die man sehr schnell durch hat, aber ich denke, dass man das Buch auch hätte etwas kürzer machen können.
Als Charakter wächst Lily dem Leser sofort ans Herz und man fängt auch gleichzeitig an mit ihr mit zu fühlen. Jedoch gab es gewisse Stellen, in denen Lily mit ihrer Reaktion in meinen Augen übertrieben hat. Das hat mich etwas gestört. Die anderen Charaktere werde ich nicht namentlich erwähnen, um Spoiler zu vermeiden, aber ein bisschen muss ich doch auf sie eingehen. Vor allem auf den anonymen Brieffreund. Dieser hat mir in der Rolle des anonymen Brieffreunds echt gut gefallen. Da hat man sich gleich gewünscht auch so einen Briefwechsel während der Schulzeit gehabt zu haben und so seine große Liebe zu finden. 
Titel und Cover passen meiner Meinung nach auch sehr gut zum Buch. Vor allem der Titel wie er gestaltet ist passt perfekt zu dem Buch. Ich finde es immer super, wenn der Titel so in das Buch einbezogen ist und man auch nachvollziehen kann wieso dieser gewählt wurde. Die zwei Personen, die einander den Rücken zudrehen passen auch super dazu, denn das spiegelt irgendwie die Beziehung über die Briefe wieder.
Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass es eine gutes Buch war, jedoch richtet es sich eher an jüngere Leser und vielleicht auch Leser, die nicht so viel lesen? Ich hatte nämlich das Gefühl, dass mein jüngeres Ich dieses Buch viel mehr genossen hätte, weil ich damals noch nicht so viele Bücher gelesen hatte wie jetzt und mir bestimmte Dinge nicht übertrieben vorgekommen wären. Aber auch für einen Erwachsenen ist es keine schlechte Geschichte. Vor allem, wenn man Liebesgeschichten dieser Art mag.

Bewertung

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen, da es für mich zwar eine tolle Geschichte für zwischendurch war, aber überragend war sie jetzt nicht wirklich.
Eure szebra

Zum Buch

Titel: PS: Ich mag dich
Originaltitel: PS: I like you
Autorin: Kasie West
Übersetzerin: Ann Lecker
Verlag: Carlsen
Originalverlag: Scholastic Inc.
Erscheinungstermin: 28. Juli  2017
Preis: 17.99€ (HC); 12.99€ (eBook)
Seiten: 368
Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Autorin

Kasie West lebt mit ihrer Familie in Kalifornien. Wenn sie keine Geschichten schreibt oder die Nächte durchliest, verbringt sie ihre Zeit auf dem Wakeboard oder hört schnulzige Alternative-Rock-Lieder.

*S.98, "PS: Ich mag dich", Kasie West

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