Berlin Alexanderplatz [Filmrezension]


Zum Film

Titel: Berlin Alexanderplatz
Originalsprache: Deutsch
Genre: Drama
Dauer: 3h 03min
Regisseur: Burhan Qurbani
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2020
Altersfreigabe: FSK 12

Inhalt

Francis (Welket Bungué) befindet sich auf der illegalen Überfahrt von Afrika nach Europa, als sein Schiff in einen Sturm gerät. Der verzweifelte Francis betet um Rettung und schwört, dass er fortan gut und anständig sein will, wenn er es nur sicher an die Küste schafft. Sein Wunsch wird ihm anscheinend gewährt und er schafft es tatsächlich an Land, wo es ihn schlussendlich nach Deutschland verschlägt. Francis ist bemüht, seinen Schwur einzuhalten, doch das Leben als Flüchtling macht ihm das nicht gerade einfach: Schließlich lässt sich Francis mit dem deutschen Drogendealer Reinhold (Albrecht Schuch) ein, der ihn für seine Geschäfte einspannen will. Francis widersteht der Versuchung lange, doch gibt schlussendlich nach. Als er eines Tages auf Mieze (Jella Haase) trifft und sich in sie verliebt, scheint sich sein Leben zum Besseren zu wandeln. Doch Reinhold lässt ihn nicht in Ruhe… (Quelle)

Meine Meinung

Ich weiß nicht, was ich zu diesem Film sagen soll. Wirklich nicht. Aber ich bin auch sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite mochte ich den Film, aber stellenweise hat er mir gar nicht gefallen und ich würde sagen, dass er sogar verstörend war. Das waren meine Gedanken unmittelbar nach dem Film und inzwischen habe ich länger darüber nachgedacht und muss sagen, dass ich ihn echt gut fand, auch wenn er kein Meisterwerk ist. Wenn mich jemand fragen würde, ob dieser Film sehenswert ist, dann würde ich diese Frage auf jeden Fall mit 'Ja' beantworten! 
Es gab stellenweise sehr gute Dialoge, die sehr in die Tiefe gingen und auch gut durchdacht und reflektiert waren. Diese haben mir besonders gut gefallen und regen den Zuschauer zum Nachdenken an. Das tut dieser Film generell, zum Nachdenken anregen und man stellt sich fragen, die man sich sonst nicht wirklich gestellt hätte bzw. Fragen, die einem spontan nicht in den Sinn kommen würden. Es werden verschiedenste Themen angeschnitten und man lernt als Zuschauer*in eine ganz andere Welt kennen, deren Dasein einem nicht immer bewusst ist. Die Grundgedanken der Geschichte sind super, aber ich hatte das Gefühl, dass man Stellen hätte weglassen bzw. kürzen können. Denn es hat sich immer wieder in die Länge gezogen. Aber was mir gut gefallen hat war, dass der Film in fünf Teile gespalten war. 
Was die schauspielerische Leistung angeht konnte Jella Haase glänzen. Nicht nur ihre schauspielerische Leistung, sondern auch das Voiceover, welches über dem gesamten Film lag, war grandios. Teilweise hat es zu Gänsehaut geführt. Aber die Tatsache, dass es dieses Voiceover gab, ist einfach genial und wie Haase es umgesetzt ist einfach noch besser! Albrecht Schuch hat die Rolle des Reinhold sehr gut verkörpert, auch wenn es teilweise schon sehr unheimlich war, was diese Figur so getrieben hat.
Der Film hat auch sehr schöne Bilder und ich mochte den Schnitt auch sehr. Es ist wirklich schön wie verschiedene Szenen und Momente im Leben von Francis miteinander verbunden werden. Diese führen auch zu Wow-Momenten. Es ist einfach immer wieder faszinierend, was Kamera-Arbeit, Schnitt und Ton gemeinsam bewirken können!
Der Film hallt auf jeden Fall nach. Zumindest war es in meinem Fall so. Ich habe viele der Szenen Revue passieren lassen und intensiv darüber nachgedacht, weil die Handlung einen nicht so schnell loslässt. Vor allem so einige Plottwists wollten mich nicht loslassen. 

Bewertung 

Im Großen und Ganzen fand ich den Film ganz gut, aber man hätte etwas mehr daraus machen können . Ich hatte das Gefühl, dass das Potential nicht völlig ausgeschöpft wurde und stellenweise war der Film mir einfach zu lang. Dennoch würde ich ihn auf jeden Fall weiterempfehlen, da sehr wichtige Themen angesprochen werden. Ich gebe 3,5 von 5 Sternen und ich muss definitiv das Buch lesen, auch wenn ich gehört habe, dass der Film nur lose darauf basieren soll.
Eure szebra  

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

"The Love Hypothesis" von Ali Hazelwood [Rezension]

Aftersun [Filmrezension]

"Radikale Zärtlichkeit" von Şeyda Kurt [Rezension]