Just Mercy [Filmrezension]


Zum Film


Titel: Just Mercy
Originalsprache: Englisch
Genre: History/Drama
Dauer: 2h 16min
Regisseur: Destin Daniel Cretton
Erscheinungsdatum: 27. Februar 2020
Altersfreigabe: FSK12

Inhalt

Als junger, vielversprechender Anwalt kann sich Bryan Stevenson (Michael B. Jordan) nach seinem Abschluss in Harvard aussuchen, wo er arbeitet. Sein Antrieb ist aber nicht etwa die Möglichkeit, viel Geld zu verdienen, sondern vor allem denen zu helfen, die seine Hilfe ganz besonders brauchen. Er geht nach Alabama, wo er sich an der Seite von Anwältin Eva Ansley (Brie Larson) für zu unrecht Verurteilte einsetzt - und macht mit einem seiner ersten Fälle gleich Schlagzeilen: Denn Walter McMillian (Jamie Foxx) soll einen grausamen Mord begangen haben, für den er zum Tode verurteilt wurde. Und das obwohl ausreichend Beweise für seine Unschuld vorliegen. Belastet wird der angebliche Täter nur durch die Aussage eines Kriminellen, der auch noch guten Grund hat, zu lügen. Doch Bryan lässt nicht locker und nimmt sich in seinen ersten Berufsjahren zahlreichen Fällen mit geringen Erfolgschancen an, die ihn immer wieder mit offengelegtem Rassismus konfrontieren... (Quelle)

Meine Meinung

Ein Film, der nicht nur ein hochaktuelles Thema anspricht, sondern auch zeigt wie privilegiert alte, weiße Männer in den Vereinigten Staaten sind und ein Film, der wieder einmal das korrupte System der US-Amerikaner vor Augen führt.
Der Film ist nicht nur gut, weil er die Geschichte so nah wie möglich an der Wahrheit erzählt, sondern weil er es auch schafft eine diverse Palette an Emotionen hervorzurufen. Man ist den Tränen nahe, empfindet Wut und Enttäuschung, aber auch Trauer, da die dargestellten Ereignisse nicht unüblich sind und dieses Land sich dennoch Rechtsstaat nennt. Der Film führt deutlich vor Augen, dass es die reichen Menschen in hohen Positionen sind, die immer ungeschoren davon kommen. An dieser Stelle muss auch gesagt werden, dass es einfach unverständlich ist in einer Kritik zu lesen, dass es doch bitte lieber einen Film mit aktuelleren Themen geben soll. Das zu lesen ist sehr schockierend, denn wenn dieses Thema nicht aktuell sein soll, dann frage ich mich in welcher Scheinwelt der Mensch lebt, der diese Aussage von sich gegeben hat.
"Just Mercy" wäre fast einer der Filme geworden, aus dem ich raus gelaufen wäre. Nicht, weil er schlecht ist, sondern vielmehr weil er so stark ist und tatsächlich auch einige Erinnerungen hervorgerufen hat, die ich eigentlich vergraben hatte. Dieser Aspekt hat den Film für mich in die Länge gezogen, aber keineswegs schlecht gemacht.
Der starke Cast hat ebenfalls im Positiven zu dem Film beigetragen. Wirklich alle konnten in diesen anderen Charakter schlüpfen und haben den Zuschauer glauben lassen, dass es ihre Geschichte ist. Gerade die Antagonisten dieser Geschichte haben es geschafft ihre Figur unsympathisch wirken zu lassen und das macht gutes Schauspiel auch aus.
Die Kinematographie hat den Film passend ergänzt. Die Atmosphärische und die Emotionen wurden dadurch verstärkt und es war einfach schön anzusehen.
Mein Fazit: ein Muss für alle Kinogänger. Aber vor allem mit den Hintergedanken, dass der Fall im Film keinen Einzelfall darstellt und dass heute noch tausende Menschen in den Todestrakten sitzen, um für eine Straftat exekutiert zu werden, die sie nie begangen haben.

Bewertung

Der Film bekommt 4.5 von 5 Sternen und ich lege ihn wirklich jedem von euch ans Herz. Hier schadet es auch nicht sich im Anschluss (oder auch davor) über das Rechtssystem zu informieren.
Eure szebra

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